OneNote oder GoodNotes: Welche Notizbuch-App auf dem iPad richtig glänzt

Auf dem iPad machen Notizbücher richtig Spaß! Zu den beliebtesten Notizprogrammen zählen zweifelsohne OneNote und GoodNotes. Wir haben die beiden Apps miteinander verglichen und zeigen ihre Vor- und Nachteile.

OneNote vs. GoodNotes – welche App lohnt sich mehr?

Notizen eintippen oder per Eingabestift notieren, organisieren, mit anderen teilen – dafür braucht es nur ein iPad und entweder OneNote oder GoodNotes. Beide Apps beherrschen ihr Kernaufgabengebiet als Notizprogramm. Wer auf die Feinheiten achtet oder besondere Features braucht, für den lohnt sich jedoch ein genauerer Blick.

Ist OneNote oder GoodNotes auf dem iPad besser?
Ist OneNote oder GoodNotes auf dem iPad besser? (Foto: iStock.com/PeopleImages)

Einrichtung und Erststart

Beide Apps sind komfortabel über Apples Appstore zu installieren.

GoodNotes 5 verspricht beim Erststart: „Eine einzige App für alle deine Notizen“. Dann lässt sich die iCloud-Synchronisierung aktivieren – dazu besteht jedoch kein Zwang. Die App ist sofort einsatzbereit.

OneNote fordert zur Nutzung zwingend die Anmeldung mit einem Microsoft-Account. Ohne Registrierung bzw. Anmeldung lässt sich die App nicht benutzen.

Basis-Funktionalitäten

Das Anlegen von Notizformaten wie Text, Handschrifttext und Aufzählungen sowie das Integrieren von Bildern, Sounds, einfachen Tabellen und Freihandskizzen beherrschen beide Apps mühelos. Standardformen wie Linien, Kreise, Dreiecke, Quadrate etc. werden automatisch erkannt und saubergezeichnet. Damit lassen sich auch eigene Diagramme erstellen. Das klappt sogar feingliedrig, denn man kann beim Feinzeichnen beliebig rein- und rauszoomen – dem Touchscreen sei Dank.

PDFs und Bilder lassen sich in beiden Apps direkt in das Notizbuch importieren. Danach kann in den entsprechenden Inhalten kommentiert und gemalt werden. Sehr nützlich für Hinweise, Markierungen und Feedback.

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Alle Notizbuch-Inhalte lassen sich ordentlich in verschiedenen Notizbüchern und darin in Abschnitten, Seiten und Unterseiten organisieren.

Soweit beherrschen beide Apps die grundlegenden Ansprüche an eine Notizbuch-Lösung!

Fakten und Features: OneNote und GoodNotes im Direktvergleich

Natürlich kommt GoodNotes ohne die komfortable Einbettung von Microsofts Officefunktionalitäten daher, die die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen Office-Apps bequem machen. Wer verschiedene Office-Applikationen nutzt, wird sich daher eher bei OneNote zu Hause fühlen.

Im Folgenden haben wir weitere Fakten und Features beider Apps verglichen.

OneNoteGoodNotes 5
PreisKostenlosKostenlos bis 3 Notizbücher, für unbegrenzte Anzahl einmalig 7,99 EUR (Stand Juni 2022) (weitere Funktionen mit Freischaltung: Handschrift-Notizen durchsuchen, Dokumente per E-Mail in GoodNotes importieren, Premium-Mailsupport)
Mindest-iOS-Versionab iOS 12ab iOS 13
Webversion im BrowserJaNein
Multiplattform-FähigkeitJa: iOS-, Android- und Windows-Apps, außerdem im Browser nutzbar, alles synchronisiertNein, nur native iOS- und Mac-Apps

Teilen und gemeinsam bearbeitenJaJa
Apple Watch UnterstützungJaNein
Import verschiedener DateiformateImage, Audio, PDF, Word, PowerPoint, Excel und andere Office-Formate; eine PDF-Datei wird als „Ausdruck“ importiert und ist dann ein BildImage, PDF, Word, Powerpoint; hier bleibt der Text einer PDF-Datei markier-, durchstreich- oder kopierfähig
PDF-Export des NotizbuchsJaJa
Verschiedene Hintergründe (z.B. kariert, liniert u. ä.)JaJa
BackupAutomatisch / manuellAutomatisch / manuell
Nutzung an Schulen / in Institutionenkostenloskostenlos via Apple School Manager
VorlagenEs gibt diverse OneNote Vorlagen für Projektmanagement, Kanban etc.Hier kommen insbesondere PDF-Vorlagen zum Einsatz, die dann in GoodNotes bearbeitet werden, bspw. Projektmanagement PDFs

Das sind die Vor- und Nachteile

Der Zwang zum Account-Erstellen bzw. Login bei OneNote verhindert ein schnelles Ausprobieren für alle, die die OneNote-App nur antesten wollen und noch keinen Microsoft-Account besitzen. Allerdings ist es heutzutage im Grunde normal, für die Nutzung einer App oder Webdienstleistung einen Account zu erstellen – zumal das alle Vorteile der Synchronisierung bietet. Wir sehen das daher nicht wirklich als Manko.

Einen Vorteil hat OneNote beim Teilen des Notizbuches mit anderen: Es lässt sich einstellen, ob Personen „nur anzeigen“ oder „anzeigen und bearbeiten dürfen“. GoodNotes vergibt hingegen immer Vollzugriff.

Bei OneNote kann man Notizbücher zur Bearbeitung freigeben, bei GoodNotes ist immer Vollzugriff.
Bei OneNote kann man beim Teilen festlegen, ob Personen ein Notizbuch nur angezeigt bekommen oder es auch bearbeiten dürfen.

Einen weiteren Vorteil von OneNote sehen wir außerdem bei der Multiplattform-Fähigkeit. Hier deckt Microsoft alle gängigen Betriebssysteme ab und bietet sogar Browserzugriff ganz ohne installierte Apps. Das bringt Punkte bei kollaborativer Arbeit. Ein mit GoodNotes geteiltes Notizbuch meldet dagegen beim Öffnen des Links, dass die App installiert werden muss. Wer jetzt kein iOS-Endgerät oder Mac hat, ist raus.

Die Kompatibilität von OneNote mit anderen Office-Apps ist hinsichtlich den Bearbeitungsmöglichkeiten von z. B. importierten Excel-Tabellen sehr komfortabel. Hier werden direkt Formatierungen etc. mitgenommen.

Pluspunkt von GoodNotes: Für diejenigen, die es gern genormt haben, kann das DIN-Seitenorientierte Layout von GoodNotes attraktiver sein als die Unendlichkeit eines OneNote-Notizblattes.

Fazit: Notizbuch können beide

Wer mit seinem Team ausschließlich im Apple-Kosmos agiert, für den sind die Unterschiede zwischen GoodNotes und OneNotes eher marginal. Beide Apps „können“ Notizbuch und noch mehr.

Wer allerdings seine Notizbücher auf allen gängigen Plattformen synchronisieren und bearbeiten möchte, dem sei OneNote mit seinen zahlreichen nativen Apps und der Browserfähigkeit empfohlen.

Wer nach Alternativen zu OneNote und GoodNotes schauen will, kann einen Blick auf Notability, Notion und SimpleNote werfen.